Am 8. Mai 1945 verstummten die Waffen in Europa. Mit der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht endete der Zweite Weltkrieg – ein Krieg, der Millionen Menschen das Leben kostete, Städte in Trümmer legte und unermessliches Leid verursachte. Für die einen war es die endgültige Niederlage eines verbrecherischen Regimes, für die anderen die ersehnte Befreiung von Terror und Gewalt. Der Tag markiert eine historische Zäsur: das Ende der nationalsozialistischen Herrschaft und den schwierigen Beginn einer neuen Ordnung.
Aus Anlass des 80. Jahrestages dieses bedeutenden historischen Wendepunktes gestalteten Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 10 der Johann-Peter-Eckermann-Realschule in Winsen/Luhe eine Ausstellung mit dem Titel „80 Jahre Kriegsende. Niederlage. Befreiung. Neuanfang“, die sich dem Ende des Zweiten Weltkrieges aus unterschiedlichen Perspektiven nähert und dessen komplexe Nachwirkungen – von Zerstörung und Flucht bis hin zu Aufbruch und Neuanfang beleuchtet.
„Ein wichtiger Beitrag zur Erinnerungskultur“
(Schülerin Josephine Woelk)
Im Rahmen von drei Projekttagen setzten sich die Jugendlichen intensiv mit einzelnen Aspekten der Nachkriegszeit auseinander. Ihre Themen reichten von den Lebensumständen in den zerstörten Städten über die Rolle der alliierten Besatzungsmächte und die juristische Aufarbeitung der NS-Verbrechen in den Nürnberger Prozessen bis hin zu individuellen Fluchterfahrungen. Weitere Schülerinnen und Schüler beschäftigten sich mit dem Umgang mit Schuld und Verantwortung in der Nachkriegsgesellschaft sowie den Anfängen der Demokratie in der jungen Bundesrepublik.
Neben der reinen Wissensvermittlung sollen die Plakate auch zum Innehalten und Nachdenken anregen. Geschichtslehrerin Kati Grewe, die das Projekt gemeinsam mit ihren Kollegen Philip Dellemann und Andreas Neises betreute, lobte besonders das Verantwortungsbewusstsein und die Ernsthaftigkeit der Schülerinnen und Schüler: „Es geht hier nicht nur um Fakten, sondern auch um Empathie und ein tieferes Verständnis für historische Zusammenhänge.“ Und Karl-Friedrich Boese, Bildungsreferent des Bezirksverbandes Lüneburg-Stade des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., ergänzte, dass die Ausstellung zeige, wie engagiert junge Menschen sich mit der Vergangenheit auseinandersetzen können. Erinnerungskultur lebt vom Mitgestalten – und genau das hätten die Schülerinnen und Schüler mit dieser Ausstellung, so Boese, eindrucksvoll bewiesen.
„Diese Ausstellung wird auch emotional berühren.“
(Erster Kreisrat Josef Nießen)
Erster Kreisrat Josef Nießen zeigte sich bei seinem Besuch vor Ort tief beeindruckt: „Diese Ausstellung ist nicht nur informativ, sondern berührt auch emotional.“ Die Schülerinnen und Schüler haben sich mit großer Sorgfalt in die Geschichte eingearbeitet.“ Auch Kreisrätin Ana Christin Bröcking betonte die Bedeutung solcher Projekte für die politische Bildung, so schärfen sie das Bewusstsein für die Werte unserer Demokratie und die Bedeutung der Menschenrechte.
Die Ausstellung ist bis zum 21. Mai 2025 öffentlich im Foyer des Gebäudes B des Kreishauses des Landkreises zugänglich. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, sich mit den Arbeiten der Jugendlichen und den vielschichtigen Facetten des Kriegsendes auseinanderzusetzen.