Meldungen aus dem Landesverband Niedersachsen
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Gedenken an Bombenopfer auf dem Waldfriedhof Celle

Gräberfeld ungarischer Soldaten erhält Geschichts- und Erinnerugstafeln

Am Samstag, 22. Februar, dem 80. Jahrestag des ersten Luftangriffs auf die bis dahin vom Krieg weitgehend verschonte Stadt Celle, wurde der 119 ungarischen Soldaten des 1. Bataillons des 84. Ausbildungsregiments gedacht, die dabei ums Leben gekommen waren. Ihr Zug wurde auf dem Güterbahnhof getroffen.

Zuvor war das Gräberfeld der Soldaten auf dem Waldfriedhof Celle in einem zweijährigen Kooperationsprojekt des Celler Garnison-Museum e. V., des Volksbundes und der Stadt Celle neugestaltet worden – so wurde zum Beispiel der Eingangsbereich durch den Fachdienst Grün- und Friedhofsbetrieb der Stadt erweitert. 

Im Rahmen der Feierstunde wurden zwei Geschichts- und Erinnerungstafeln enthüllt. Anwesend waren unter anderem Stadtbaurätin Elena Kuhls, Heiko Wolff vom Celler Garnison-Museum, Vertreter der Stadt, des Rates und des Landkreises Celle, der Bundeswehr sowie des Volksbundes. Die Veranstaltung endete mit einer Gedenkminute.

Die zweisprachigen Tafeln wurden vom Celler Garnison-Museum gestiftet und basieren auf jahrelangen, umfangreichen historischen Recherchen von Kristóf Nagy und Manfred Kastern. 

Nagy betonte in seiner bewegenden Rede, dass trotz der dramatischen Ereignisse eine neue, wertvolle Verbindung zwischen den ehemaligen Gegnern entstanden sei: „Wir haben die Lektionen der Geschichte angenommen und den Weg zur Versöhnung und zum Dialog gemeinsam beschritten“ – er verwies auf die heutige Freundschaft zwischen Deutschland und Ungarn. Sein Appell, die Lehren aus der Vergangenheit zu bewahren und sich weltweit für Frieden und Menschlichkeit einzusetzen, ist gerade heute wieder aktuell.

Als Vertreter der Bundeswehr sprach Oberstleutnant Thomas Lischitzki. Er betonte ebenso wie Jan Effinger, Geschäftsführer des Volksbund-Bezirksverbandes Lüneburg/Stade, die große Bedeutung des Gedenkens und der historischen Aufarbeitung. Heiko Wolff vom Celler Garnison-Museum e.V. warnte vor den aktuellen geopolitischen Spannungen. Am Vorabend der Bundestagswahl rief er dazu auf, von seinem Wahlrecht Gebrauch zu machen und damit die demokratischen Werte zu verteidigen.