Meldungen aus dem Landesverband Niedersachsen
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„Gedenkensemble“ vervollständigt

Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Brake gedenken mit Geschichts- und Erinnerungstafel an 23 Kriegsgräber von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern

Marco Wingert

Alles begann mit einem Brief der Schülerin Elsa Blakcori an den Bürgermeister der Stadt Brake. Gemeinsam mit ihrem Seminarfach und ihrer Lehrerin Edda Grafe besuchte sie im Schuljahr 2015/16 das Gräberfeld für die 23 verstorbenen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter auf dem Friedhof in der Poggenburgstraße. Die Abgelegenheit der Gräber, der Zustand und auch die Tatsache, dass so wenig über die Schicksale der dort Liegenden bekannt war, motivierte das Seminarfach zu dem Brief an den Bürgermeister. Gemeinsam nahmen sie sich der Gräber an und präsentierten am 27. Januar 2019 ein Mahnmal, das am Eingang des Friedhofes an die Geschichte der Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter erinnern soll. Vier Jahre später folgt nun die Geschichts- und Erinnerungstafel, die das Mahnmal inhaltlich ergänzt und das „Gedenkensemble“ am Friedhof vervollständigt.

Die Tafel ist das Ergebnis der Arbeit von Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums Brake. Gemeinsam mit ihrer Lehrerin Edda Grafe haben sie sich in ihrem Seminarfach „Nationalsozialismus in der Wesermarsch“ intensiv mit der lokalen Geschichte ihres Wohnortes und insbesondere mit dem Thema der Zwangsarbeit in Brake beschäftigt. Die Ergebnisse ihrer monatelangen Recherche haben sie nun auf die Geschichts- und Erinnerungstafel gebracht. Intensive Unterstützung bekamen sie dabei vom Bürgermeister Michael Kurz, dem Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Brake,  Hans-Martin Röker, und der Bildungsreferentin des Volksbundes Johanna Knoop.

Die Eröffnung der Tafel am 26. Januar war gerahmt durch mehrere Redebeiträge der Schülerinnen und Schüler. Am Gräberfeld verlasen sie die Namen der verstorbenen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter und legten weiße Rosen auf die Gräber. Die würdevolle und emotionale Eröffnung endete mit dem Apell der Jugendlichen, die Opfergruppe der Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter fest in der Erinnerungskultur Brakes zu verankern. „Es liegt in unserer Verantwortung diese Menschen nicht zu vergessen.“ resümiert die Schülerin Lena Büsing in ihrer Rede. Mit ihrer engagierten Arbeit haben die Jugendlichen einen wertvollen Beitrag zu diesem Ziel geleistet.