Unter dem Motto „Wege zum Frieden, Kriegsfolgen und Friedensprozesse – deutsch-polnische Aussöhnung“ fand vom 30. September bis zum 2. Oktober die vom Bezirksverband Lüneburg/Stade angebotene Studienfahrt für Lehrkräfte statt. Ziel der Reise war es, einen Bogen zu spannen zwischen den Ereignissen des Zweiten Weltkrieges und den heutigen Gedenk- und Erinnerungskulturen in Polen und Deutschland. Es wurden Orte vorgestellt, die sich für einen späteren Besuch mit Schulklassen eignen.
Früh ging es am Montagmorgen in Lüneburg los. Bereits am Mittag stand schon der erste Programmpunkt an: der Besuch der „Gedenkstätte Ehemaliges Wehrmachtsgefängnis Anklam“ Das Gebäude beherbergt heute das Zentrum für Friedensarbeit „Otto Lilienthal“. Während des Zweiten Weltkrieges war es eines der Militärgefängnisse der Wehrmacht. Zwischen 1940 und 1945 waren hier mehrere tausend Wehrmachtsangehörige inhaftiert.
Am Nachmittag erreichte die Gruppe die Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte (JBS) Golm. Dort wurden die Zimmer bezogen und vor dem gemeinsamen Abendessen das pädagogische Programm der JBS vorgestellt.
Nach dem Frühstück am Dienstag begann der Exkursionstag nach Polen. Gegen 10.30 Uhr begann die Führung über die deutsche Kriegsgräberstätte Stare Czarnowo (Neumark). Hier ruhen 26.715 deutsche Soldaten, die während des Zweiten Weltkrieges in Polen gefallen sind. Sie ist eine von 13 Kriegsgräberstätten, die der Volksbund seit 1991 in Polen errichtet hat.
Die Weiterfahrt führte in das ca. 30 km entfernte Stettin. Nach einer Mittagspause wurde zunächst das Dialogzentrum „Przełomy“ (Umbrüche) besucht. Im Ausstellungspavillon des Nationalmuseums wird die jüngste Geschichte von Stettin und Vorpommern präsentiert. Vor der Rückfahrt zur JBS fand eine Führung über den Stettiner Zentralfriedhof statt. Der Tag endete mit einem polnischen Abend mit anschließender Feedbackrunde in der JBS.
Zum Abschluss der Reise fand am Mittwoch eine Führung über die Kriegsgräberstätte „Auf dem Golm“ statt. Sie ist die größte in Mecklenburg-Vorpommern und liegt direkt an der Grenze zu Polen. 6.000 Menschen liegen hier begraben, darunter viele Bombenopfer aus dem heute polnischen Swinemünde. Der Besuch endete mit einer Gedenkfeier und einer Kranzniederlegung. Anschließend wurde die Rückreise angetreten.