Am Volkstrauertag wird an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft erinnert. Dazu gehören auch die weit über 400 Toten, die auf der Kriegsgräberstätte Edewecht bestattet sind. Ein besonderes Zeichen der Erinnerung haben auch in diesem Jahr wieder die Schülerinnen und Schüler der Edewechter Oberschule gesetzt: Sie haben insgesamt 550 Gestecke für die einzelnen Grabkreuze und die größeren Gedenksteine zum Volkstrauertag erstellt und an den Gräbern niedergelegt.
Dieses Projekt hat an der Schule eine lange Tradition. Schon die Vorgängerin der Oberschule, die HRS Edewecht, hat dies bereits seit Jahrzehnten so gemacht.
Die Schule sieht die Aktion als wirksames Erinnerungs- und Präventionsprojekt, denn hier werden die Schülerinnen und Schüler angeleitet, sich bewusst zu machen, in welchem Alter die Soldaten, Zivilisten, Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter sowie Kriegsgefangenen starben und ihr Leben wegen eines sinnlosen Kampfes beziehungsweise wegen der menschenverachtenden NS-Ideologie verloren, so Schulleiter Peter Röben. Dies ist besonders angesichts der vielen jungen Soldaten (oft 16 oder 17 Jahre alt), die im April 1945 starben, meist bedrückend und gleichzeitig eindrücklich für die Schülerinnen und Schüler. Schließlich seien diese fast im gleichen Alter, betont der Schulleiter.
Jeweils am Dienstag vor dem Volkstrauertag schneidet eine Gruppe aus Jugendlichen und Lehrkräften alljährlich das Tannengrün. Besonders danken die Verantwortlichen den Spendern, der Familie Hinrichs aus Edewecht, die eine ganze Tannenschonung beisteuerte. Zudem gilt der Baumschule zu Jeddeloh aus Jeddeloh I, die Zypressen-Grün spendete und der Firma zu Jeddeloh, die Frau Michaela Röben als gärtnerische Fachkraft freistellte, ein großes Dankeschön. Frau Röben konnte damit die fachliche Anleitung für das Erstellen der Gestecke übernehmen.
Den Aktionstag selbst startet die Schule jährlich mit einem kurzen Rückblick auf die Geschehnisse des April 1945 in Edewecht, die verdeutlichen wie dramatisch die Tage seinerzeit gewesen sind. Dazu werden Kriegsberichte der jungen Soldaten genutzt. Peter Röben berichtet, dass das Geschehene auch heute noch Eindruck auf die Schülerinnen und Schüler macht.
In diesem Jahr erstellte die Klasse 9b die Gestecke. Im Laufe des Projekts gab es prominenten Besuch: Bürgermeisterin Petra Knetemann war anwesend, um den Schülerinnen und Schülern zu danken.