Meldungen aus dem Landesverband Niedersachsen
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Holocaustgedenktag auf dem Ehrenfriedhof Holzen am 28. Januar

Erneuerung der Pulttafel

Holzen. Geschichts- und Erinnerungstafeln gehören seit vielen Jahren zum Bild von Kriegsgräberstätten in Niedersachsen. Seit 2006 auch am Ort des ehem. KZ- Außenlagers Holzen im Landkreis Holzminden. Witterungseinflüsse haben es nötig gemacht, die Pulttafel zu erneuern. Der Landkreis Holzminden und die Gemeinde Holzen hatten anlässlich des Gedenktages an die Opfer des Nationalsozialismus eingeladen.

Traditionell lädt der Landkreis Holzminden und die Gemeinde Holzen Bürgerinnen und Bürger der umliegenden Gemeinden, Vertreterinnen und Vertretern von Vereinen und Verbänden sowie aus Politik und Verwaltung anlässlich des Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar auf das kleine Friedhofsgelände des ehemaligen KZ Außenlagers oberhalb des Ortes Holzen ein. An diesem Tag wird weltweit der Millionen Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft gedacht.
In ihrer Begrüßung musste Bürgermeisterin Silke Hage mit bedauern mitteilen, dass Sabine Tippelt als Mitglied des Niedersächsischen Landtages die Gedenkrede krankheitsbedingt nicht halten kann. Dies übernahm stellvertretend die Kreisvorsitzende des Volksbundes in Holzminden, Landrätin Angela Schürzeberg. In ihrer Rede betonte sie die wichtige Bedeutung des Friedens in unserer Gesellschaft, es bedürfe aber aller Anstrengungen für eine wehrhafte Demokratie. Sie forderte dazu auf, Zeichen gegen Gleichgültigkeit und neu aufkommende rechtsradikale Aktivitäten zu setzen.

Im Anschluss konnte die neue Pulttafel enthüllt werden.
In einer engen Kooperation zwischen der Gemeinde Holzen, der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf sowie dem Volksbund konnte die 2006 installierte und mittlerweile verwitterte Infotafel erneuert werden.

Damals hatten Schülerinnen und Schüler der Wilhelm-Raabe-Schule Eschershausen das Projekt initiiert. Die Schule beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Aufarbeitung der Geschichte der Zwangsarbeiter im Unterricht. Auch an diesem kalten Januarsonntag war eine kleine Gruppe von Schülerinnen und Schülern des Schulzentrums um Lehrer Olaf Breker vor Ort. Die Kosten für den Neudruck und Installation hat die Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf übernommen.

Geschichts- und Erinnerungstafeln konkretisieren die Geschehnisse vor Ort und verorten diese in den größeren Zusammenhang der Weltkriege. Die Tafeln sollen dazu beitragen, dass das Wissen um Krieg und Gewaltherrschaft nicht verloren geht, auch dann wenn die letzten Angehörigen der Erlebnisgeneration nicht mehr leben. Die Beschäftigung mit der Geschichte durch Jugendliche ist eine wichtige gesellschaftliche und politische Aufgabe und ein ebenso wichtiger Beitrag zur Entwicklung der Erinnerungskultur.

Mittlerweile konnten in Niedersachsen mehr als 70 Geschichts- und Erinnerungstafeln aufgestellt werden. Sie können in der Mediathek des Volksbundes aufgerufen werden. Es handelt sich immer um Schulprojekte, bei denen Schülerinnen und Schüler auf regionalgeschichtliche Spurensuche gehen. Wie auch in Holzen.