Projekte aus dem Landesverband
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7. Fachdidaktische Tagung 2020

für Geschichte und Politik

Zeitenwende ’45 – Aufbruch in ein neues Europa

Für Lehrkräfte aller Schultypen, Mitarbeitende der außerschulischen Bildung sowie der Erwachsenenbildung

Noch vor 15 Jahren hätte wahrscheinlich kaum eine politische Partei – außer einer rechten oder Splitterpartei – in Frage gestellt, dass die Europäische Union als Ergebnis der Friedensbemühungen nach dem Zweiten Weltkrieg eine notwendige und für alle Vertragsstaaten gewinnbringende supranationale Einrichtung ist.

Erstmals mit dem Scheitern einer europäischen Verfassung, deren Ratifizierung in Frankreich und den Niederlanden 2005 scheiterte und daraufhin zunächst politisch nicht weiter vorangetrieben wurde, hat sich herausgestellt, dass der von den Regierungen angestrebte Einigungsprozess von vielen Bürgern kritisch gesehen wird.

Seitdem hat sich die Entwicklung verstärkt, zum einen durch die Banken- und Finanzkrise 2008 und deren Folgen, dann durch den beabsichtigten Austritt Großbritanniens aus der EU und schließlich in der Flüchtlingskrise ab 2015, die seitdem EU-Staaten untereinander, aber auch deren Gesellschaft spaltet. Euroskeptiker, nationalistische und rechtpopulistische Parteien haben davon enorm profitiert und sind vielerorts in Regierungsverantwortung gekommen.

Die Tagung versuchte in einer Rückschau auf das Jahr 1945 aufzuzeigen, was nach der Katastrophe des Zweiten Weltkriegs die politischen Vorstellungen für eine Friedensordnung europa- und weltweit waren. 

Worin wurden historisch die Gründe dafür gesehen? Welche historischen Entwicklungen wurden herangezogen, um Krieg und Holocaust zu erklären? Durch welche Mechanismen, Garantien und Verträge sollten die offensichtlichen Fehler der Friedensschlüsse der Vergangenheit (vor allem nach dem Ersten Weltkrieg) vermieden werden? Für den Politikteil war zu fragen, wo Bürgerinnen und Bürger in Europa heute stehen, was sie von der EU erwarten und inwiefern die Begründung der EU aus der Geschichte der Weltkriege ihnen bewusst  oder wichtig ist.

Am ersten Tag standen die theoretischen und fachdidaktischen Grundlegungen; am zweiten Tag wurden Unterrichtsmaterialien und speziell zur Tagung von Kolleginnen und Kollegen entwickelte und bereits erprobte Unterrichtseinheiten der Fächer Geschichte und Politik für SEK I und II vorgestellt.

Veranstalter:
Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.
Niedersächsisches Kultusministerium – Institut für Didaktik der Demokratie
Niedersächsischer Geschichtslehrerverband e. V.
Niedersächsisches Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung