Meldungen aus dem Landesverband Niedersachsen
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Abschied von einem Macher

Mehr als 20 Jahre lang hat Roland Behrmann die Geschicke des Volksbunds in Niedersachsen und darüber hinaus gestaltet und geprägt. Nun verabschiedet er sich aus dem aktiven Dienst – aber nicht von der Sache.

Roland Behrmann

Es sind noch nicht einmal nur die jüngeren Kolleginnen und Kollegen, die sich einen Volksbund ohne Roland Behrmann kaum vorstellen können. Aber anhand derer lässt sich am plakativsten verdeutlichen, wie lange er schon dabei ist. Als die jüngste hauptamtliche Kollegin noch nicht einmal im Kindergarten war, hat Roland Behrmann die Verantwortung für die Jugendarbeit übernommen – und dabei nach kurzer Zeit einen ziemlichen Brocken zu bewältigen gehabt.

Wir schreiben das Jahr 1999. Langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beäugen misstrauisch die Computer, die (langsam) Einzug in die Dienststellen halten. Die (technische) Welt regieren Faxgeräte, Overhead-Projektoren und die letzte Generation der Schreibmaschinen. Und in Hannover steht ein Großprojekt an, denn die Expo 2000 naht und der Volksbund möchte dabei sein. 1200 junge Leute, Teilnehmerinnen und Teilnehmern von 16 inländischen Workcamps, sind dabei. Höhepunkt des Ganzen ist das Europäische Kulturfest mit vielen Einzelprogrammpunkten wie einer Tanzshow und Graffiti-Performance. Die Aussicht, so etwas organisieren zu müssen, würde manchem Schweißperlen auf die Stirn treiben. Gut, dass es in Hannover den richtigen Mann für diese Herausforderung gab. Roland Behrmann hat sich auf hauptamtlicher Seite der Sache angenommen und war maßgeblich für Planung und Umsetzung des größten Jugendlagers in der Volksbund-Geschichte verantwortlich. Er hat damit nachgewiesen, dass ihn große Vorhaben nicht schrecken.

Expo 2000 Aktion „Fremde werden Freunde“

Diese Eigenschaft prägt maßgeblich die Zeit, die Roland Behrmann Landesgeschäftsführer war. Immer gab es Projekte, die in verschiedenen Stadien der Planung und Umsetzung oder auch nur als Idee vorhanden waren. Mit hoher Schlagzahl wurden diese verfolgt und die entscheidenden Personen mitgezogen. Zu den eindrücklichsten gehören:

  • die Etablierung und Professionalisierung der Bildungsarbeit in den Bezirken
  • die Fachdidaktische Tagung als praxisbezogene Fortbildung für Lehrkräfte
  • das Erschließen des Tätigkeitsfeldes Erwachsenbildung
  • die Initiative zur Neugestaltung des Volkstrauertages
  • die Initiierung der Landesarbeitsgemeinschaft Kriegsgräberstätten
  • die Neuorganisation der Bildungsarbeit in Kompetenzcentern (heute Fachbereichen)

25 Jahre im Landesverband, davon die allermeisten als Landesgeschäftsführer – das prägt eine Organisation in jeder Hinsicht. Von vielen der Veränderungen, die Roland Behrmann erdacht und umgesetzt hat, wird der Volksbund noch lange profitieren. Dies gilt für die Landes-, aber auch für die Bundesebene. Denn als ausgeprägter Netzwerker hat er es immer verstanden, auch über den niedersächsischen Tellerrand hinaus zu denken und zu wirken.

Am 14. Februar 2024 ist Roland Behrmanns letzter Tag als Landesgeschäftsführer. Der offizielle Abschied folgt zwei Tage später. Was der frischgebackene Ruheständler in diesen beiden Tagen macht, gibt einen Vorgeschmack auf die kommenden Monate und Jahre. Er moderiert ein letztes Mal „seine“ Fachdidaktische Tagung und demonstriert so seine anhaltende Verbundenheit dem Volksbund und seinen Themen gegenüber. Für die darauffolgende Zeit sind neben Motorradtouren auch Aktionen in seiner Heimatstadt Nienburg sowie eine weitere Beratung des Volksbunds in der anliegenden Transformation geplant. So ganz weg – und das ist auch gut so – wird er also nicht sein.

Eindrücke aus einem langen „Volksbundleben“